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Mittwoch, 16. Oktober 2013

Rosa Schürzen: Den Stellenwert der Bäuerinnen unterstreichen


 Einen handgenähten Bauernschurz, aber in Pink. Bestickt mit der Aufschrift „Gleich stark“, darunter Frauenlippen mit Schnauzer. Diesen etwas anderen Südtiroler Schurz überreichte die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen kürzlich einer Reihe von Bäuerinnen der Ortsgruppen Albeins/Sarns und St. Andrä. Sie waren zu einem Vortrag über das Erbrecht auf Bauernhöfen gekommen, den die Kommission in Zusammenarbeit mit dem Landesbeirat und der Bäuerinnenorganisation organisiert hatte.
Dass den Bäuerinnen die Herzlichkeit im Blut liegt, war beim Vortrag, den Irmgard Burger Thaler von der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen kürzlich in Sarns organisierte, deutlich zu spüren. Auch, wenn das Thema, zu dem Dr. Ulrike Oberhammer referierte, keine einfache Kost war. Die Vorsitzende des Landesbeirates für Chancengleichheit zeigte die Grundzüge des Erbrechtes auf und verwies dabei zum einen auf die großen Unterschiede, welche die testamentarisch bzw. die gesetzlich geregelte Erbfolge mit sich bringt. Zum anderen erklärte sie die Südtiroler Besonderheiten beim Vererben von Höfen, speziell die von geschlossenen Höfen. Passend dazu überreichte die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen den Bäuerinnen einen typischen Südtiroler Schurz, allerdings in Pink, handgenäht und bestickt von den Sozialgenossenschaften StoffArt und Villnöss. Die Stickerei „Gleich stark“ soll laut Monika Leitner, der Vorsitzenden der Brixner Kommission, die Bäuerinnen darin bestärken, ihren eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Der Arbeitseinsatz auf einem Bauernhof sei sehr hoch, und die meisten der Südtiroler Bauernhöfe könnten ohne den Einsatz der Frauen nicht überleben. Daher gebühre ihnen auch volle Anerkennung in allen Bereichen. Helga Lantschner Fischnaller, die Landesbäuerinnen-Stellvertreterin, ging ebenfalls darauf ein. Der gerade fertiggestellte Bäuerinnenkalender 2014 und die neue Marke „Alles aus einer Hand“ seien Ergebnis des Bemühens, den hohen Stellenwert der Bäuerinnen in der Erhaltung unserer landestypischen Regionalität öffentlich zu machen. Dass die Stärkung der Bäuerinnen in ihrem Selbstbewusstsein auch nötig sei, zeigten leider immer wieder verschiedene Lebens- und rechtliche Situationen, in denen Chancengleichheit noch nicht gegeben ist.

Dass bei ihrer Arbeit wirklich sehr viel Herzblut dabei ist, bewies das abschließende Buffet mit typischen Produkten und schmackhaftem Selbstgemachten, das die Ortsbäuerinnen Sarns unter dem Vorsitz von Sonja Thaler für die Teilnehmer und Referenten zur Verkostung bereitgestellt hatten.