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Montag, 25. November 2013

Respekt ist unser tägliches Brot: Internationaler Tag gegen Gewalt 2013

 

Rote Ampeln an Knotenpunkten der Fußgängerzonen, Brotsäcke in den Bäckereien mit der Aufschrift „Respekt ist unser tägliches Brot“, Augen an den Bushaltestellen: Der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde ist es gelungen, bereits im Vorjahr ein Netzwerk gegen Gewalt ins Leben zu rufen. Heuer tritt es in erweiterter Form auf, mit neuen Partnern und neuen Aktionen gegen Gewalt – nicht mehr alleine in Brixen, auch in Vahrn und Klausen.

Gewalt gegen Frauen ist ein Problem, das sich in Südtirol auch heuer mit erschreckenden Schlagzeilen in den Mittelpunkt gedrängt hat. Die Palette an Gewalt ist umfassend und reicht von psychischer Unterdrückung bis hin zu schwersten körperlichen Angriffen, die manchmal in familiären Katastrophen enden. Dass es besonders schwierig ist, diese Form der Gewalt in den Griff zu bekommen, zeigen die Aufnahmezahlen ins Frauenhaus, die heuer laut Barbara Wielander, Leiterin des Frauenhauses Brixen, stark zugenommen haben.

An den diesjährigen Aktionen zum Internationalen Tag gegen die Gewalt an Frauen beteiligen sich neben Brixen auch die Gemeinden Klausen und Vahrn, in denen verschiedene Sensibilisierungskampagnen stattfinden werden. Akteure sind die Plattform Männer gegen Gewalt, das Frauenhaus Brixen, die Sektion Yoseikan Budo des SSV Brixen und der Zonta-Club Brixen, das Netzwerk wird geleitet von der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen. „Ziel ist“, so die Vorsitzende Monika Leitner, „auch in den Eisacktaler Gemeinden möglichst vielen Menschen Denkanstöße zu geben. Als gemeinsames Netzwerk gelingt uns das.“

 Rote Ampeln in Fußgängerzonen

Die Plattform Männer Gegen Gewalt, koordiniert von Markus Frei und den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, legt in Zusammenarbeit mit der Kommission die Kampagne „Rote Ampeln“ neu auf, allerdings erweitert auf die Gemeinden Brixen, Vahrn und Klausen. An stark frequentierten Knotenpunkten der Ortschaften und in den Fußgängerzonen – in Brixen am Säbener Tor, im Laubendurchgang und in der Domgasse, in Klausen am Brixnertor in der Oberstadt und in Vahrn am Voitsberghaus - werden vom 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) bis zum 10.12. (Internationaler Tag der Menschenrechte) für 16 Tage lang Ampeln angebracht. Sie leuchten zuerst in Rot und signalisieren ein deutliches „Stopp der Gewalt gegen Frauen“, im Dezember werden sie auf Grün gestellt, mit der positiven Botschaft an alle Männer „Wir bleiben im grünen Bereich“. Postkarten zum Thema liegen an verschiedenen Verteilerstellen und in den Bäckereien auf.

„Respekt ist unser tägliches Brot“ in Bäckereigeschäften

Dass Respekt und Rücksicht die Grundlagen jeder Beziehung sein sollen, unterstreicht die Kampagne „Respekt ist unser tägliches Brot“, an der sich das gesamte Netzwerk gemeinsam beteiligt – zusammen mit den Bäckereigeschäften der teilnehmenden Gemeinden. Ab dem 25. November verpacken die Bäckereigeschäfte den täglichen Broteinkauf in Papiertüten mit Aufdruck „Respekt ist unser tägliches Brot“ und dem Symbol der roten bzw. grünen Ampel.

„Zonta says No“ an Bushaltestellen

Parallel zur Ampel- und Brottütenkampagne weitet der Zonta-Club Brixen unter Präsidentin Gabriele Lüling und Helga Dejaco die weltweite Kampagne „Zonta says No“ auch auf Brixen aus. An verschiedenen Bushaltestellen fordern Augen die Wartenden eindringlich auf, Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu verhindern. Die Kampagne unterstreicht die Bedeutung von Zonta als eine der wichtigsten internationalen Organisationen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das Leben von Frauen weltweit zu verbessern.

Kostenlose Schnupperstunden „Women Safety Training“

Auch die kostenlosen Selbstverteidigungskurse, welche die Sektion Yoseikan Budo des SSV Brixen im Vorjahr ins Leben gerufen hat, werden dank des Erfolges vom Südtiroler Verband Yoseikan Budo heuer auf das ganze Land ausgedehnt. Vom 25. bis zum 29. November können interessierte Mädchen und Frauen an kostenlosen Schnupperstunden in Brixen teilnehmen, bei denen professionelle Kampfkunstexperten wichtige Aspekte der Selbstverteidigung zeigen und erläutern.

Beratung und Hilfe: Das Frauenhaus

Beratung, Begleitung, Schutz und Hilfe in gewaltbedingten Notsituationen erhalten Frauen ganzjährig und rund um die Uhr in der Frauenhaus-Beratungsstelle. Zudem leisten die Mitarbeiterinnen Informations- und Sensibilisierungsarbeit, bieten auf Anfrage Vorträge, Seminare und workshops, z.B. an Schulen, Universitäten, in Vereinen und Gruppen.


Freitag, 15. November 2013

Gemeinderat in Rosa

In der letzten Gemeinderatssitzung präsentierten Monika Leitner und Barbara Berti in ihrer Funktion als Vorsitzende der Kommission den Tätigkeitsbericht. Das abgelaufene Arbeitsjahr prägte ein zentrales Thema: Frauen, Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kommission, so der Tenor der Gemeinderatsmitglieder, habe sich mit bürgernaher Arbeit, der Schaffung diverser Netzwerke und kreativen Aktionen zu einem wertvollen Teil der Gemeindepolitik entwickelt.

Zum einen sind es die Auswirkungen der Krise, zum anderen gesellschaftliche Traditionen, auf die man in Südtirol immer noch stark setzt. Beide Faktoren machen Frauen laut Monika Leitner zu den schwächeren Gliedern, wenn es darum geht, beruflich gut Fuß zu fassen. Mit dem Jahresthema «Frauen und Arbeit» hatte es sich die Kommission zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung und insbesondere Arbeitgeber dahingehend zu sensibilisieren. Der Tätigkeitsbericht zeigte zum einen Ursachen für den alarmierenden Anstieg der Frauen-Arbeitslosenrate von 3,8 auf 6,7 Prozent auf, zum anderen die Maßnahmen, die die Kommission in diese Richtung umsetzt. Die schwächere Position der Frauen in der Arbeitswelt ist Ergebnis vielfältiger Gründe. So wählen Mädchen immer noch typisch weibliche Berufe, die aber geringer bezahlt werden. Insgesamt spiegle der Südtiroler Arbeitsmarkt diese Tatsache wider, er ist separiert in klare Frauen- bzw. Männerbereiche. Dazu gesellen sich Phänomene wie der Gender Pay Gap mit gravierenden Lohnunterschieden oder die abnehmende finanzielle Sicherheit in Partnerschaften durch steigende Trennungs- und Scheidungszahlen. In Südtirol bilden gerade Elternteile mit einem oder mehr unterhaltsberechtigten Kindern, und alleinlebende Frauen die am stärksten armutsgefährdeten Gruppen der Bevölkerung.

Die Sensibilisierungsmaßnahmen der Kommission im vergangenen Jahr umfassten einmal die Organisation internationaler Aktionstage in Brixen. Der Equal Pay Day in Zusammenarbeit mit den KVW Frauen thematisiert Lohnunterschiede bei gleicher Arbeit, der Girls and Boys´ Day zeigt Jugendlichen auch geschlechtsuntypische Berufe auf, der Tag der Frau unterstreicht mit der Aktion «Kaffee für dich» in allen Brixner Lokalen den Wert der Frauen. Zudem unternahm die Kommission wichtige Schritte, das Zertifikat «Familieundberuf» der Handelskammer Bozen zusammen mit den Stadträten Brunner und Bacher Marcenich sowie den Berufsverbänden bei Brixner Betrieben bekannter zu machen. Die Schaffung eines Netzwerkes gegen Gewalt und dementsprechende Workshops in Schulen sowie Vorträge zum neuen Familiengesetz und zum bäuerlichen Erbrecht sowie die Zusammenarbeit mit der Universität Brixen prägten das Arbeitsjahr ebenso.

Abschließend überreichte Stadträtin Elda Letrari den Mitgliedern des Stadtrates, den beiden Neo-Landtagsabgeordneten Amhof und Blaas sowie den beiden weiblichen Mitgliedern des Gemeinderates einen Bauernschurz - allerdings in Pink und mit dem aufgestickten Kommissionsmotto "Gleich stark", das die künftige Arbeit der politisch Verantwortlichen begleiten soll.


Im Bild vorne von v.l.n.r: Monika Leitner, Vorsitzende der Kommission für Chancengleichheit und die Kommissionsmitglieder Renate Prader, Elda Letrari, Barbara Berti mit dem Brixner Stadtrat und den Neo-Landtagsabgeordneten Walter Blaas und Magdalena Amhof sowie dem Generalsekretär.

Freitag, 8. November 2013

Vorstellung der Tätigkeiten der Kommission an der Universtität Brixen

Danke für die Einladung, Frau Prof. Dr. Dr. Mag. MSc Annemarie Profanter!